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Prolog / Regentropfen auf dem Visier

Einatmen Ausatmen. Schließe deine Augen. Öffne deine Augen. Die Welt steht still. Fünf Lichter vor dir. Warten auf den Start. Ihr Name ist Kassandra Siska und ihr glücklicher Platz ist hinter dem Lenkrad.    "Vroom vroom vroom", das kleine, vielleicht etwa fünfjährige Mädchen, ließ ihre kleinen Spielzeugautos über eine auf den Asphalt gemalte Rennstrecke cruisen. Völlig versunken in ihr Spiel und fasziniert von dem Speed, den sie sich dabei vorstellte. Rennfahren, ein untypischer Traum für ein junges Mädchen, doch seitdem Kassandra unfassbare schnelle Rennautos im Fernsehen gesehen hatte, wollte sie nichts anderes mehr. Und als ihr Vater Kassandra zu einem Rennen auf dem nahegelegenen Lausitzring genommen hat, sowieso nicht. In ihrem Herzen war etwas erwacht und auch wenn sie es aufgrund ihres Alters noch nicht richitg zuordnen konnte, so hat sie sich definitiv bereits infiziert. Und diese Krankheit nannte man das Motorsportfieber. Der Traum vom Speed. Dem Geruch von Benzin u

Am Ende der Menschlichkeit / Von verwilderten Herzen

TW: Selbstmord, Zombies   Das Ende der Menschlichkeit hat ein Datum, zumindest ein ungefähres. Vor zwanzig Jahren ging die Welt zugrunde. Ein Virus fraß sich durch die Menschen. Tötete die Glücklichen. Verwandelte die weniger Glücklichen. Und ließ die Unglücklichen überleben. Die Welt wandelte sich. Und sie war gerade geboren, in diese neue Welt, die nie mehr sein sollte wie sie gewesen war. Und doch hatte Ella Glück, denn sie wurde in einer Militärzone geboren, die sich noch kümmerte. Die Ellas Mutter beschützte und versorgte, bis auch diese Zone zusammenbrach. Ella überlebte. Ihre Mutter nicht. Unter letzten Kräften hatte ihr Vater sie zu einer kleinen Gruppe Überlebender gebracht, die stetig wuchsen und im Untergrund arbeiten um diesen Virus aufzuhalten. Einen Impfstoff herstellen oder alle Infizierte zu töten, man wusste es nicht so genau, aber diese nahmen Ella auf und bildeten sie aus. Bis heute. An ihrem siebzehnzen Geburtstag stand sie auf einem Dach eines Hochhauses und blickt

Das Monster und das Leben / Das Monster, welches meine Augen fraß

Ich habe lange Zeit mein Leben mit Diabetes gehasst und es fällt mir immer noch nicht leicht, mich an allen Tagen damit zu arrangieren, aber am Ende bleibt mir nichts anderes übrig. Der Diabetes ist wie mein Schatten und manchmal versperrt er mir die Sicht auf die Sonne, aber es ist mein Leben und ich versuche es zu leben wie es mich glücklich macht.    Mit dem Diabetes, mit der Sehschwäche, mit allen Problemen die ich habe, denn ich habe nur dieses eine und ich möchte es nicht nur träumen sondern auch leben!    Fortsetzung folgt …    Diesen Text habe ich im Dezember 2017 geschrieben, jetzt haben wir 2020 (zu dem Zeitpunkt wo ich das hier einplane) und was soll ich sagen? Geht es mir besser? Jein. Meine Augen sind weiterhin in Behandlung, sie haben sich relativ stabilisiert, aber ich muss so gut wie jeden Monat gespritzt werden, weil die Medikamente sich weigern anzuschlagen. Ich meine, ich bin glücklich, dass sie alles stabiliseren, aber es wäre auch schön, wenn es ein wenig bes

Das Monster schlägt wieder zu / Das Monster, welches meine Augen fraß

Nachdem die erste Operation ungefähr ein halbes Jahr her war, ich habe übrigens meine schriftliche Abschlussprüfung der Ausbildung zwischen den zwei Operationen gemacht, hatte ich mittlerweile einen Job, den ich mochte und ich dachte, dass es endlich wieder bergauf gehen würde. Natürlich mochte das Leben so etwas nicht hören und ich hatte plötzliche Einblutungen im rechten Auge, das Gute! Und der Augenarzt hatte keine guten Nachrichten, es ging wieder in die Klinik und die OP für das Auge folgte prompt. Mittlerweile habe ich auch die Nach-OP hinter mir, in der wieder das Silikonöl entfernt wurde und nun sitze ich hier und schreibe dieses Buch. Meine Augen sind beide schlecht. Das linke steht momentan bei dreißig Prozent Sehkraft, noch immer befindet sich Flüssigkeit darin, welche nicht weggehen möchte. Momentan wird ein anderes flüssiges Medikament ausprobiert, in der Hoffnung, dass es besser wirkt. Ansonsten gibt es noch die Möglichkeit ein Cortisonstäbchen ins Auge zu spritzen, w

III. / Flammende Herzen ...

Die Nacht ist schwarz, schwärzer als alles andere Die Kerze ist zischend erloschen Das Band, welches uns zusammenhielt, zerschnitten Ich bin alleine, allein gelassen von dir   Mein Herz ist zerbrochen, niemand fegt die Scherben weg Meine Seele erfroren, kein Feuer zum Auftauen vorhanden Du hast mir den Wind aus den Segeln genommen Bist gegangen und zu einem Stern geworden Doch dein Name verbleibt in meinem Herzen