Das Monster in der Klinik / Das Monster, welches meine Augen fraß
Die Klinik ist das Beste was mir passieren konnte, niemals habe ich so viele nette Ärzte, Schwestern und generell Mitarbeiter auf einem Fleck gefunden. Die Klinik ist eine umgebaute riesige Villa und mutet eher wie ein Hotel an als eine Klinik. Ich fühle mich nach wie vor hier sehr wohl.
Aber zum Anfang …
Ich hatte riesige Angst hier her zu gehen, aber was blieb mir übrig? Und das erste Mal wurden mir trotz der massiven Schäden in meinen Augen keine Vorwürfe gemacht sondern mir geholfen, ohne Wenn und Aber. Schnell war klar, dass das linke Auge operiert werden musste, die Thrombose musste heraus und für das rechte Auge wurden Spritzen angesetzt.
Moment mal, Spritzen? Ins Auge? Am liebsten wäre ich sofort wieder aus der Klinik gerannt. Zu meinem Entsetzen und zu meinem Glück bekam ich die erste Spritze sofort, denn die Klinik hat einen eigenen OP. Im Vorbereitungsraum wäre ich fast gestorben, mein Herz ist mit wilden Sprüngen durch meine Brust galoppiert und mein Darm hätte sich am liebsten sofort erleichtert, aber ich war bereits steril eingepackt und konnte nicht mehr weg. Und was hätte es auch genützt?
Die Spritze ist harmlos. Wirklich! Man merkt nichts davon. Und mittlerweile habe ich das so oft durch, dass ich das ganz locker hinnehme und sogar mit den OP-Schwestern scherzen kann, aber dieses eine erste Mal war grauenhaft.
Im OP-Saal wurde mir noch schlechter als mir ohnehin schon war, aber alle waren so lieb zu mir. Der Arzt erklärte mir geduldig und ruhig was er tat und die Schwester nahm meine eiskalten Hände und drückte sie fest. Zum Glück.
Der Vorgang an sich ist nicht dramatisch. Tropfen zur Betäubung, dann diese eklige Klammer ins Auge um es offen zu halten, mit Wasser spülen, Spritze rein, fertig! Klingt ekelhaft, ist aber kein Akt, wirklich nicht. Am schlimmsten ist für mich nach wie vor die Klammer, die die Augen offen hält. Alles andere ist mir relativ egal, aber die Klammer hasse ich.
Manchmal sieht man die Spritze vorher, aber eher selten. Merken tut man auch nicht wirklich etwas, eventuell einen leichten Druck, wenn das flüssige Medikament eingespritzt wird. Lustig ist es *hust* wenn man die Luftblasen kurz in seinem Sehfeld rumblubbern sieht, dann ist auch schon alles vorbei. Mehr passiert nicht. Man muss dann zwei drei Mal danach zum Augenarzt um die Nachkontrollen zu machen und nach einem Zyklus die große Nachuntersuchung abwarten, ob und was weiter geschieht. Meine Augen haben schon mehrere Spritzzyklen hinter sich und es werden wohl nicht die Letzten gewesen sein!
Was dann aber noch kam, war die Operation am linken Auge. Zum Glück wurde im Vorgespräch beschlossen, dass ich eine Vollnarkose bekommen würde, was die jungen Patienten dort wohl fast immer bekommen, während die älteren mit einer lokalen Betäubung auskommen müssen.
Morgens um halb sieben in Deutschlang ging es also in den OP. Ich weiß nicht mehr viel davon, meine Augen wurden getropft, ich bekam einen Zugang gelegt und das erste Beruhigungsmittel wurde gespritzt, von dem ich bereits leicht schläfrig wurde. Dann kam die Narkose und alles ist weg.
Ein paar Stunden später bin ich aufgewacht, das Auge war mit einer Klappe abgedeckt und nun war es an mir den restlichen Tag zu verbringen.
Es gibt in der Klinik die Möglichkeit zu übernachten, dafür gibt es dort drei kleine Zimmer mit sechs Betten und ich hatte mich dazu entschlossen da zu bleiben. Schließlich stand am nächsten Morgen die Nachkontrolle auf dem Plan und allein deswegen eine Stunde zu fahren ist durchaus umständlich und außerdem war im Fall der Fälle immer gleich jemand da, der helfen konnte. So habe ich das bisher bei allen vier Operationen gemacht und habe mich immer sehr wohl gefühlt. Die Leute sind nett, das Essen gut und mein Zimmer hat sogar einen Balkon (ich war bisher immer im gleichen Zimmer!).
Die Nachkontrolle am nächsten Morgen ist erstmal beängstigend, aber eigentlich auch kein Hit. Die Klappe wurde abgenommen und bei mir war der Fall, dass Silikonöl ins Auge gefüllt wurde, damit die Netzhaut dahinter besser heilen konnte und daher war sehen keine Option beziehungsweise nicht gut. Man guckt wie durch Wasser und mit plus vier Dioptrien auf seine normale Stärke könnte man sogar deutlich etwas erkennen, aber für einen Monat die Gläser verändern, nein, zu teuer und nicht sinnvoll. Arbeiten kann man sowieso nicht und für zuhause braucht man dann doch keine absolute Sehstärke.
Das Silikonöl muss irgendwann natürlich auch wieder raus, daher wurde eine zweite OP notwendig, die ähnlich ablief wie die erste, nur dass der Eingriff kleiner war.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen
Mit Absenden eines Kommentars und beim Setzen eines Hakens für weitere Benachrichtigungen auf Folgekommentare erklärst Du Dich einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) eventuell abgespeichert und von Google weiterverarbeitet werden.
Weitere Informationen findest Du hier:
Hier findest Du die Datenschutzerklärung von Google:
Datenschutzerklärung von Google/Blogger
Hier findest Du die Datenschutzerklärung von dieser Website:
Datenschutzerklärung von Sternenfetzen