Das Diabetes-Monster / Das Monster, welches meine Auge fraß

Das Diabetes-Monster ist ein kleines plüschiges Wesen mit scharfen Krallen, wenn es einen erstmal ins Herz geschlossen hat, dann lässt es einen nicht mehr los. Zumindest das Typ eins Monster, denn es gibt mehrere Varianten dieses kleinen Rackers. Ich aber habe das Typ eins Monster, eine Autoimmunkrankheit, dessen Ursprung bis heute nicht geklärt ist. Fakt ist nur, dass die eigenen Killerzellen Insulinzellen in der Bauchspeicheldrüse plötzlich als Feinde ansehen und auslöschen. Nur kann der Körper so nicht überleben, er braucht das Insulin, welches in diesen Inselzellen hergestellt wird, sonst verkümmert er. Der aufgenommene Zucker aus der Nahrung kann nicht in die Muskelzellen geschleust werden und uns fehlt Energie. Der Zucker hingegen verbleibt in der Blutbahn, der Körper übersäuert und wird langsam vergiftet. Im schlimmsten Fall führt dies zum Koma und sogar zum Tod. Doch dafür wurde künstliches Insulin entwickelt. Früher hat man Insulin aus den Bauchspeicheldrüsen von Tieren gewonnen, mittlerweile wird sogenanntes Humaninsulin künstlich hergestellt und hat die Krankheit revolutioniert.

Menschen mit Typ eins Diabetes können heutzutage damit sehr gut überleben, man hat kaum Einschränkungen in der Lebenserwartung und kann sich flexibel auf das Leben einstellen. Dies war nicht immer so, aber dazu später mehr.

Natürlich ist dies noch keine Heilung und auch die beste Therapie hat Nebenwirkungen und Folgeschäden, aber man kann sie wirkungsvoll hinauszögern und möglichst stagnieren lassen, wenn bereits welche aufgetreten sind.

Warum das Leben mit Typ eins Diabetes trotzdem nicht immer leicht ist und warum ich mit meinen mittlerweile siebenundzwanzig Jahren bereits mit meinem Körper kämpfe, erfahrt ihr in meiner persönlichen Geschichte mit dieser Krankheit.

Ich erhebe keinen Anspruch darauf, ein wissenschaftliches Werk zu schreiben oder auf wissenschaftliche Themen einzugehen, dies ist nur ein Erfahrungsbericht aus meiner eigenen subjektiven Sicht. Aber vielleicht kann der ein oder andere Kraft daraus ziehen und mit neuem Mut den langen Weg des Lebens mit Typ eins Diabetes gehen! Denn es ist immer noch unser Leben, ob mit oder ohne Monster!

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