Epilog / Schattennacht


Dieser Tag zerstörte die magische Welt. Hexen und Magier verloren ihre Kräfte. Zirkel und Schulen verfielen. Die Menschen zogen sich zurück und bald umwucherten nur noch Geschichten und Legenden die wahre Natur der Magie.
Die Menschen vergaßen, was einst wahr gewesen war und gingen ihrem Tageswerk nach. Niemand vermisste die Hexen und niemand fragte je nach ihnen. Zu schnell wurde vergessen und andere Wahrheiten überwogen rasch. Das Leben war hart, da träumte man keiner Zeitverschwendung nach, sondern versuchte Tag für Tag zu überleben und seine Familie zu ernähren.

Die Hexen der alten Welt kamen nicht alle mit diesem Alltag zurecht, sie verfielen ihrer wahnhaften Suche nach der Magie und ihrem Lebensinhalt. Manche verschwanden für immer, andere fanden irgendwann ihren Halt im Leben. Auch Mircea war auf der Suche. Zu schwer wogen ihre Schuldgefühle. Sie war schuld, dass die Magie ausgelöscht wurde und damit konnte sie nicht leben, also verschrieb sie sich dieser Suche ohne Ziel, doch sie gab nicht auf und reiste durch die Welt.
Auch Killian und Wynn erging es nicht gut. Wynn musste mit all den schrecklichen Taten leben, die sie unter Evers Einfluss begangen hatte. Killian versuchte sie so gut wie möglich im Leben zu halten, aber auch er spürte die unglaublichen Lasten, die auf Wynns Schultern drückten. Lyndsy war tot und würde nie wieder zurückkehren, dieser Schmerz zerquetschte Wynns Herz mit jedem Atemzug und sie wusste nicht, wie sie weiterleben sollte. Mit all dieser Schuld!
Freya dagegen konnte nicht aufgeben. Noch immer betrieb sie ihre Schule, auch wenn es keine magiebegabten Kinder mehr gab, dennoch brachte sie ihnen alles bei, was sie lernen konnten und sie schufen ihre ganz eigene Magie im Umgang mit Pflanzen und der Natur. Jaime half ihr all die Jahre dabei. Sie hatte ihre Liebe Kaitlyn verloren und die Arbeit mit den jungen Menschen war das einzige, das ihr in dieser kalten Welt noch Trost gab.
Eine Welt, die so anders war, als die, in der sie alle aufgewachsen waren.

✽✽✽

Für die Welt war alle Magie gestorben und doch, nicht alle Hoffnung war umsonst. Es wurde ein Kind geboren. Mit dicken fuchsroten Haaren und grünen Augen.
»Meine schöne kleine Tochter«, flüsterte Lyndsy leise und sang ihr Baby sanft in den Schlaf.

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