Kapitel 29 / Tränen des Mondes


Und damit explodierte die Welt. Leandriis wurde von dem blauen Licht verzehrt und verschwand. Auch die anderen Feach und magiebegabten Wesen wurden eingesaugt und erwachten später in einem kleinen grünen Tal, welches von Bäumen umsäumt wurde und frühlingshaft duftete.
Schmetterlinge und Hummeln summten um sie herum und riefen freudige Überraschung hervor. Sie hatten es geschafft. Jubelnd sprangen sie auf der Wiese hin und her und fielen einander um den Hals. Rajael und Jonah küssten sich leidenschaftlich, endlich in Friede vereint. Und schneller als jemand geahnt hätte, fand sich ein normaler Tagesablauf ein. Die Feach und ihre Freunde verteilten sich und fingen an sich ein neues Leben aufzubauen. Und umso mehr Feach geboren wurden, umso mehr vergrößerte sich das Paradies. Es wurde eine ganz eigene Welt voller Magie und Schönheit. Man hatte alles verloren, aber auch alles gewonnen. Neue Familien wurden gegründet, neue Kinder geboren. Endlich konnten alle in Frieden und vor allem ohne Angst leben.
Kian dagegen tat sich schwer. Er suchte wochenlang, doch er fand keine Spur von Leandriis. Er konnte sie spüren, in jeder Faser seines Herzen, in jedem seiner Atemzüge. Aber er fand sie nicht, niemals. Insgeheim wusste er warum. Er wusste, dass sie das Tal war, aber er wollte es nicht wahrhaben. Er erkundete jeden Millimeter, den er finden konnte und versank in Einsamkeit und Trauer. Niemand konnte ihm helfen, bis er eines Tages ein Mädchen traf. Schön wie die Nacht, mit schwarzen langen Haaren und grünen Augen. So wild und tief und grün!

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