Erinnerungen / Farbschatten der Erinnerung
Gedankenverloren stand sie an dem großen Fenster im hellen Wohnraum. Sah die blühende, grüne Wiese. Sah alles, und doch nichts. Ihre Gedanken wanderten zu Geschehnissen an weit vergangenen Tagen. An Tagen, wo die Sonne noch strahlend hell schien, die Nacht nicht kalt und abweisend war, wo die Nacht vor allem noch ein Ende gehabt hatte. An eine Zeit, wo sie glücklich gewesen war. Es erschien ihr alles so weit entfernt. Alles war wieder da. Hier im Garten, genau vor eben diesem Fenster, an dem sie nun stand – Jahre später – hatte sie mit ihrem Bruder im Gras gesessen. Hatte seine Nähe gespürt, hatte sein Lachen vernommen, war glücklich gewesen, ihn neben sich zu wissen. Er war immer da gewesen wenn sie ihn gebraucht hatte. Bis zu eben jenem Tag, der alles verändern sollte. Tränen schossen ihr in die Augen, immer noch, selbst nach dieser langen Zeit. Sie erinnerte sich noch genau an jenen unheilvollen Tag im Januar. Es war ein kalter, ungemütlicher Tag gewesen und es hatte ohne